Dieser Text ist ein Gastbeitrag. Welche Erfahrung hast Du mit der Reisdiät gemacht?
Was ist die Reisdiät?
Um die Kilo purzeln zu lassen, nutzen viele Menschen eine Diät. Ansätze für diese gibt es viele. Sehr oft geht es vor allem darum, weniger Kohlenhydrate zu essen. Im Falle der Reisdiät sieht die Sache aber etwas anders aus. Reis ist ein Kohlenhydratlieferant. Trotzdem erfreut sich die Reisdiät einiger Beliebtheit.
Mittlerweile gibt es dabei ganz unterschiedliche Formen und Varianten. Das Ergebnis ist ihnen jedoch allen gleich. Die Pfunde beginnen sehr schnell zu purzeln, was wiederum für Motivation bei den Abnehmenden sorgt.
Allerdings solltest Du bei der Reisdiät auch auf ein paar Dinge achten. Ganz ohne Probleme kommt das Konzept nicht aus.
Die Grundidee der Reisdiät
Die Reisdiät geht auf den Arzt Dr. Walter Kempner zurück, der in den 30er Jahren die Vorteile einer reishaltigen Ernährung im Hinblick auf das Abnehmen erkannte. Auch wenn dies nicht unbedingt die eigentliche Absicht von Kempner war, schuf er doch die Grundlage für eine Diät, die heute von vielen Menschen angewendet wird.
Auf den ersten Blick ist die Grundidee durchaus überraschend. Schließlich gilt Reis als Kohlenhydratlieferant und genau diese versuchen viele Diäten ja eigentlich zu minimieren.
Reis hat allerdings ein paar andere Vorteile, die ihn perfekt für eine Diät macht. Zum einen wäre da die Tatsache, dass er über eine relativ geringe Kalorienanzahl verfügt und besonders in der Gegenüberstellung mit anderen Getreidesorten vergleichsweise wenig Kohlenhydrate enthält. Gerade im Vergleich zu Weizenprodukten ist der Unterschied deutlich spürbar.
Darüber hinaus handelt es sich bei den Kohlenhydraten im Reis um komplexe Kohlenhydrate. Diese werden im Körper sehr langsam verdaut und geben ihre Energie über einen längeren Zeitraum ab. Die Folge ist, dass Du nicht so schnell wieder Hunger bekommst und weniger isst. Bei klassischen Weizenprodukten schießt der Blutzuckerspiegel dagegen nur kurz in die Höhe und der Hunger stellt sich bald wieder ein.
Neben der geringeren Menge an Kalorien und besonderen Fetten, die Du während einer Reisdiät zu Dir nimmst, hat Reis noch einen weiteren Effekt.
So wird ihm eine entwässernde Wirkung zugeschrieben. Er sorgt also dafür, dass überschüssiges Wasser aus dem Körper entfernt wird. In der Folge lassen sich zeitnah deutliche Gewichtsreduktionen beobachten. Nicht viele Diäten sorgen so schnell für spürbare Erfolge wie die Reisdiät.
Der schnelle Weg
Grundsätzlich geht es bei der Reisdiät darum, seine tägliche Ernährung zum Großteil aus Reis zu bestreiten. Fleisch, Wurst, Weizenprodukte und Salz werden vom Speiseplan gestrichen, als Zusatz zum Reis gibt es Obst und Gemüse. Gegessen wird dreimal am Tag, es bleibt also bei dem klassischen Frühstück, Mittag und Abendbrot, wenn auch mit geringeren Mengen.
Bei der Anwendung lässt sich vor allem zwischen zwei Varianten unterscheiden. Die schnelle Version ist die sogenannte Crash-Variante. In diesem Fall isst Du wirklich nur Reis und verzichtest auf alle anderen Nahrungsmittel.
Das Resultat dieses Vorgehens ist, dass Du sehr schnell Gewicht verlieren wirst. Bis zu vier Kilo innerhalb von zwei Wochen sind keine Seltenheit. Allerdings bringt eine reine Reisernährung langfristig ein paar Probleme mit sich. Daher bietet sich die Crash-Variante nur für kurzfristige Gewichtsreduktionen an. Wenn Du beispielsweise vor einer Hochzeit noch ein paar Kilo loswerden möchtest, kann die Crash-Diät Dir weiterhelfen. Viel länger als zwei Wochen solltest Du diese Form der Reisdiät aber nicht anwenden.
Die langfristige Version
Für die gesündere Variante der Reisdiät ist es sinnvoll, sich etwas mehr Zeit zu nehmen. Ein typischer Wert sind vier Wochen, wobei Du die Diät in unterschiedliche Phasen einteilst.
Los geht es mit der sogenannten Entgiftungsphase. Diese dauert eine Woche und ist praktisch identisch mit dem Vorgehen der Crahs-Diät. Die tagtägliche Ernährung setzt sich ausschließlich aus Reis zusammen.
Einen Tag in der Woche kannst Du Dir aber eine Belohnung für den kargen Speiseplan gönnen und zusätzlich Obst essen. Ideal dafür ist ein Tag in der Wochenmitte, da hier die Motivation traditionell am niedrigsten ist. Durch das Obst kannst Du Dich sowohl für die Tage hinter Dir belohnen als auch für die weiteren Reistage motivieren.
In der zweiten Woche wird die Sache dann etwas entspannter. Reis ist zwar immer noch die Hauptnahrung, Du darfst Dir die Mahlzeiten aber mit etwas Gemüse und Magermilch aufwerten.
Auch gibt es zum Auftakt der Woche einen weiteren Obsttag und am Wochenende wartet ein Tag, an dem Du sogar ein paar eiweißhaltige Lebensmittel zu deinem Speiseplan hinzufügen darfst. Hier kannst Du Dich zwischen Fisch, Ei oder magerem Fleisch entscheiden.
In den Wochen drei und vier beginnst Du, die Kalorien pro Tag langsam zu erhöhen. Reis stellt zwar weiterhin den Dreh- und Angelpunkt der Ernährung da, Du darfst aber auch Nahrungsmittel wie Tofu, Nüsse oder Käse zu den Mahlzeiten hinzufügen. Auch Fisch und mageres Fleisch dürfen an zwei Tagen in der Woche wieder auf den Teller. Wichtig ist dabei, dass die maximale Kalorienzahl auf einem niedrigen Level bleibt. Auch wenn Du sie in der dritten Phase etwas erhöhst, sollte die drei Mahlzeiten die Grenze von 1.000 kcal nicht überschreiten.
Langfristige Entwicklung
Um mit der Reisdiät Erfolge zu erzielen, sollte sie mindestens vier Wochen durchgeführt werden. Bei besonders hohen Gewichtsreduktionen kann die Sache auch länger dauern. Da die Diät kaum Fett enthält, beginnt der Körper nach und nach mit der Fettverbrennung. Je größer die Fettpolster desto mehr Zeit benötigt er dafür. Kürzere Zeitspannen als vier Wochen sind nicht empfehlenswert, da es meist im Anschluss schnell wieder zu einer Gewichtszunahme kommt.
Die verlorenen Kilo in der kurzen Zeitspanne resultieren hier eher aus dem Wasserverlust im Körper. Dieser wird nach dem Ende der Diät aber nicht selten schnell wieder ausgeglichen.
Generell hat eine Diät nur einen langfristigen Erfolg, wenn Du anschließend gewisse Dinge umstellst. Sind schlechte Ernährung und Bewegungsmangel die Gründe für das Übergewicht, dann werden die Kilo schnell wieder auftreten, wenn Du nach dem Ende der Diät wieder zu Deinem ursprünglichen Verhalten zurückkehrst.
Grundsätzlich ist es nicht notwendig, die Reisdiät nach dem Erreichen des gewünschten Gewichts fortzusetzen. Eine gesunde Ernährung, Bewegung und Sport sollten aber trotzdem zu Deinem Alltag gehören, wenn Du nicht in wenigen Monaten oder sogar Wochen wieder von vorn anfangen möchtest.
Was kommt auf den Speiseplan?
Drei Mahlzeiten nur mit Reis zu bestreiten kann durchaus schnell eintönig werden. Daher macht es immer Sinn, sich mit verschiedenen Rezepten auseinanderzusetzen. Besonders schwierig dürfte für viele Menschen die Tatsache sein, dass sie auf ihr geliebtes Salz verzichten müssen.
Dies ist aber ein wichtiger Bestandteil der Diät. Der Salzverzicht bedeutet allerdings nicht, dass der Reis vollkommen ungewürzt und pur gegessen werden muss.
Um das Salz zu ersetzen, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Du kannst zum Beispiel zum Würzen Sojasoßen, Currypasten oder Paprikapulver nehmen.
Wer es etwas schärfer mag, findet vielleicht mit Chili eine Möglichkeit, um den Reisgerichten etwas Abwechslung zu geben. Für das morgendliche Reisgericht bietet sich Zimt an, der beispielsweise über Milchreis gestreut werden kann.
Reis in süßer Form zu essen, dürfte bei vielen Menschen während der Reisdiät gut ankommen. Anstatt Zucker empfehlen sich als Süßungsmittel aber eher Obst oder Obstprodukte. Zum Milchreis passt zum Beispiel wunderbar Apfelmus. Aber auch unverarbeitetes Obst, zum Beispiel in Form von Äpfeln, Beeren, Kirschen oder Birnen hilft dabei, dem Reis neue Varianten zu entlocken. Gleiches gilt auch für Gemüse.
Klassische Gemüsesorten, die sich sehr gut mit Reis servieren lassen, sind Möhren, Erbsen, Zucchini, Avocados und Brokkoli. Mit einer guten Mischung lässt sich einiges an Abwechslung kreieren und es zeigt sich schnell, dass Du mit Reis richtig viel anstellen kannst.
Gefahren und mögliche Probleme
Die Reisdiät bringt schnelle Ergebnisse, ist aber auch nicht vollkommen ohne Risiken und Probleme. Bereits klar geworden dürfte die relativ eintönige Ernährung sein. Auch wenn sich Reis unterschiedlich zubereiten lässt, besonders in der ersten Woche ist der Speiseplan kaum variierbar.
Es besteht also die Gefahr, dass Du schnell keine Lust mehr auf Reis hast und die Sache abbrichst. Ein Erfolg ist aber nur bei einer konsequenten Durchführung möglich. Daher brauchst Du sehr viel Motivation oder eine besondere Liebe zum Reis.
Ein weiteres Problem könnte der Mangel an Vitaminen und anderen Nährstoffen sein. Durch die Reisdiät nimmst Du vor allem Kohlenhydrate zu Dir. Die anderen Nährstoffe können dagegen auf der Strecke bleiben.
Hier kannst Du Dir eventuell mit Nahrungsergänzungsmitteln für einen kurzen Zeitraum weiterhelfen. Später sollten Obst und Gemüse unbedingt zu Deinen Reisgerichten gehören.
Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist das Thema Eiweiß. Fehlen Deinem Körper langfristig die Eiweiße, dann beginnt er mitunter mit dem Abbau von Muskeln. Ohne Eiweiß können diese nicht funktionieren.
Im Verlauf der Diät kommen Eiweiße durch Fisch und mageres Fleisch wieder auf den Speiseplan. Diese solltest Du auch in jedem Falle konsumieren. Eine genaue Planung, wie viel Du wovon zu dir nimmst, ist häufig eine gute Idee und kann Dir dabei helfen, Nährstoffmängel zu vermeiden.
Vorteile
- Schnelle Ergebnisse
- Günstige Diät
- Fettarme Ernährung
- Überschüssiges Wasser wird aus dem Körper geleitet
Nachteile
- Relativ eintöniger Speiseplan
- Es muss jeden Tag gekocht werden
- Gefahr von Nährstoff- und Vitaminmangel
- Gefahr von Eiweißmangel
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Kleiner Hinweis: Der Erfolg der Reis-Diät wie Dr. Kempner sie entwickelte um Diabetes, Bluthochdruck und Herzkrankheiten zu heilen, basiert sehr stark auf der Tatsache, dass er AUSSCHLIEßLICH pflanzliche Nahrungsmittel an seine Patienten verteilte! Die Reis-Diät mit Milchprodukten oder gar Fisch und Fleisch zu ergänzen, schießt also völlig an der Grundidee vorbei!! Tatsächlich haben seine Patienten zusätzlich zu Reis, Obst und Gemüse Tafelzucker gegessen. Ob das so sinnvoll ist, darf diskutiert werden, da Zucker natürlich keine weiteren Nährstoffe beinhaltet;)…
Danke für deinen Hinweis 😀