Nulldiät – Effektives Abnehmen oder Gefahr?

die-nulldiaet-header

Die Nulldiät

Effektives abnehmen ohne Gefahr?
Lesedauer: 7 Minuten

Ist die Nulldiät effektives abnehmen oder eine große Gefahr?

Du hegst schon lange den Wunsch, Gewicht zu verlieren, doch bisher sind alle Diät Versuche gescheitert? Du hast einfach keine Lust mehr, Geld für Tabletten oder kalorienarme Shakes auszugeben. Kalorien zu zählen, ist Dir erst recht zu anstrengend? Für Deinen Traumkörper würdest Du sogar völlig auf Nahrung verzichten? Dann ist die Nulldiät genau das Richtige für Dich, denn der radikale Nahrungsverzicht ist durchaus eine erfolgreiche Methode zum Abnehmen.

Erfahrungsgemäß kannst Du mit der Nulldiät bis zu 500 Gramm Körpergewicht pro Tag verlieren. Hört sich super an – zumindest auf den ersten Eindruck. Doch ehe Du mit der strikten Nahrungskadenz beginnst, solltest Du Dich mit den zahlreichen Gefahren auseinandersetzen, die diese Abnehmmethode mit sich bringt. Der folgende Ratgeber beantwortet Dir die wichtigsten Fragen.

Nulldiät - Was ist das eigentlich?

Ob Du Dich für das Umsetzen einer Diätform entscheidest oder nicht, hängt wahrscheinlich in erster Linie von den verbotenen und erlaubten Lebensmitteln ab. Logischerweise sind Konzepte mit simpler Umsetzung sehr viel beliebter als komplizierte Regeln. Diesbezüglich besitzt die Nulldiät einen großen Vorteil: Jegliches Abwägen, ob Du ein Nahrungsmittel essen darfst oder nicht, entfällt.

Null heißt nun mal Null und somit verzichtest Du bei der Nulldiät auf alles. Deinen Hunger stillst Du lediglich mit Wasser oder kalorienfreiem Tee.

Das Prinzip der Nulldiät

Bei der Nulldiät liegt die Obergrenze der täglichen Kalorienzufuhr tatsächlich bei Null. Weder feste noch flüssige Nahrung darf einen Brennwert besitzen. Kein Frühstück, kein Mittagessen, kein Abendbrot, lediglich viel Trinken und dazu moderate Bewegung heißt es ab sofort, wenn Du Dich für die Nulldiät entscheidest.

Lockere Sporteinheiten steigern natürlich den Kalorienverbrauch, aber auch im Ruhemodus verbrennst Du ganz automatisch Energie, zum Beispiel um Denken zu können oder zu atmen. Indem Du keine Energie zuführst, entsteht ein beachtliches Kaloriendefizit. Daraus folgt eine schnelle und starke Gewichtsabnahme. Im Vergleich zu anderen Diäten gelingt es Dir mit der Nulldiät wohl am meisten, Gewicht in kürzester Zeit zu verlieren.

Zusammen mit dem oben genannten Vorteil, des unkomplizierten Prinzips sind das aber wohl die einzigen positiven Aspekte. Zwar empfehlen Ernährungsexperten durchaus hin und wieder vollständig auf Nahrung zu verzichten, dennoch ist das Fasten, welches der Nulldiät schon sehr ähnlich kommt, deutlich gesünder. Warum, erfährst Du im Folgenden.

Nulldiät im Vergleich zum Fasten - wo ist der Unterschied?

Laien verwechseln die Nulldiät häufig mit der Methode des Fastens. Auch bei dieser vorübergehenden Ernährungsweise verzichtest Du auf feste Nahrung. Die einzige Gemeinsamkeit, die beide Prinzipien verbindet, ist also der ausschließliche Konsum von Flüssigkeit.

Der Körper soll ungesundes Körperfett abbauen. Durch die niedrigere Energiezufuhr muss er sich dafür an der gespeicherten Fettschicht bedienen. Im Detail betrachtet, handelt es sich bei der Nulldiät und dem Heilfasten aber um zwei ganz unterschiedliche Dinge.

Obgleich das Fasten auch einen Verzicht darstellt, sind weitaus mehr Lebensmittel erlaubt. Die Nulldiät beschränkt sich lediglich auf Wasser und kalorienfreie(!) Tees. Beim Fasten darfst Du auch:
Brühen
Verdünnte Obst- oder Gemüsesäfte
Molkegetränke
Früchtetee
zu Dir nehmen. Du versorgst Deinen Körper zwar nur mit wenig Kalorien, nimmst aber überlebenswichtige Nährstoffe auf.

Zusätzlich darfst oder solltest Du sogar Vitamine und Mineralstoffe über Nahrungsergänzung oder Konzentrate zuführen.

Ein weiterer Unterschied ergibt sich aus dem Ziel der beiden Diätanwendungen. Während bei der Nulldiät die schnelle Gewichtsreduktion oberste Priorität besitzt, dient das Heilfasten vornehmlich dazu, den Körper zu entschlacken, also von Giftstoffen zu befreien.

Genussmittel wie Kaffee oder industriell verarbeitete Produkte wie Fertigprodukte, Fleisch, Wurst, aber auch Käse und sonstige Milcherzeugnisse übersäuern den Organismus. Tierisches Eiweiß setzt sich zudem an den Innenwänden der Gefäße ab. Die hohe Flüssigkeitszufuhr hilft, diese Schadstoffe auszuspülen.

Der Gewichtsverlust ist ein positiver Nebeneffekt, hat in erster Linie aber nichts mit der gewünschten Förderung eines gesunden Stoffwechsels zu tun.
Aus diesem Grund wird der Körper auch langsam auf die Nahrungskadenz vorbereitet. Im Gegensatz zur Nulldiät, bei der Du die Nahrungsaufnahme von heute auf morgen einstellst, beginnst Du das Fasten mit einem Obsttag. Außerdem gibt es das sogenannte Fastenbrechen, bei dem Du Äpfel oder Rohkost isst, um Deinen Stoffwechsel allmählich wieder an feste Lebensmittel zu gewöhnen.

Welche Auswirkung hat eine Nulldiät auf den Körper?

Wer nichts isst, kann auch nicht zunehmen- das klingt logisch. Aber was passiert eigentlich genau im Körper während einer Nulldiät? Wie bereits erwähnt, benötigst Du Energie, um überhaupt existieren zu können. Selbst wenn Du Dich nicht bewegst, ist Dein Organismus dauerhaft aktiv. Im Schlaf hält er Deine Atmung aufrecht, Deine Zellen erneuern sich ununterbrochen und auch Dein Herz schlägt zu jeder Sekunde. All diese Vorgänge sind nur möglich, indem Glucose abgebaut wird. Diese bezieht Dein Körper aus der Nahrung und speichert sie in den Zellen. Zu viel Glucose macht sich dementsprechend als Fettpölsterchen bemerkbar. Aber auch in den Muskeln wird der Stoff zur Energiegewinnung eingelagert. Bekommt Dein Körper nun keine neue Energie mehr über die Nahrung, muss er auf diese Depots zurückgreifen. Er entleert die Fettzellen, die dadurch ihr Volumen verlieren. Sich tagelang nur von Wasser zu ernähren, klingt im ersten Moment vielleicht nicht machbar. Allerdings besitzt der Körper einen instinktiven Schutzmechanismus. Nach einigen Tagen der Nulldiät überlistet sich Dein Gehirn selbst und sendet keine Botenstoffe mehr aus, die normalerweise ein Hungergefühl entstehen lassen. Früher sicherte der Organismus auf diese Weise das Überleben, da Hungerperioden einfacher überstanden werden konnten.

Wie lange kann der Körper ohne Nahrung auskommen?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Wann der Tod aufgrund andauernder Nahrungskadenz eintritt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und hängt in erster Linie von der allgemeinen körperlichen Verfassung ab. Kann Dein Körper aus vollen Reserven schöpfen, ist er in der Lage, Dich ein paar Tage länger am Leben zu erhalten, als wenn Du sowieso schon kaum Körperfett besitzt.

Natürlich handelt es sich bei den Mutmaßungen lediglich um Schätzungswerte, da Fakten liefernde Experimente in diesem Fall nicht möglich sind. In der Geschichte gab es aber durchaus Menschen, die bei einem Hungerstreik mehrere Wochen auf Essen verzichtet haben. Eine spezielle Behandlungsform bei stationären Krankenhausaufenthalten, aus der sich später die Nulldiät entwickelte, beinhaltet sogar die alleinige Versorgung über den Tropf.

Allerdings geschieht diese Therapie gewissenhaft unter ärztlicher Aufsicht. Die flüssigen Lösungen sind meistens mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert. Eine ausreichende Trinkmenge ist sehr viel wichtiger als feste Nahrung, um die Organfunktion zu erhalten. Ohne Wasserversorgung überlebt ein Mensch maximal drei Tage. Da Du diese Anforderung bei der Nulldiät erfüllst, ist die Ernährungsform zwar schädlich aber nicht direkt tödlich.

Risiken einer Nulldiät

Falls Du Dich wirklich dazu entscheiden solltest, die Nulldiät auszuprobieren, sollten Dir die Gefahren von Anfang an bewusst sein. Klar, der Gewichtsverlust ist enorm und das Prinzip ist leicht verständlich. Doch im Vergleich überwiegen die Nachteile für Deine Gesundheit, die da wären:

– es drohen drastische Nähr- und Mineralstoffmangel
– Kopfschmerzen
– Müdigkeit
– Konzentrationsstörungen
– Deine Gehirnleistung nimmt ab
– Deine Verdauungsorgane stellen ihre Aktivität ein
– bei Frauen kann der Eisprung ausbleiben, auf längere Sicht droht Unfruchtbarkeit
– Glieder- und Muskelschmerzen
– Schwindelanfälle
– Extreme Heißhungerattacken
– Rückzug aus dem sozialen Leben (keine Restaurantbesuche, ect.)
– Im schlimmsten Fall endet die Nulldiät tödlich

Gibt es gesündere Alternativen zu der Nulldiät?

Wie bereits angedeutet ist das Heilfasten eine gesündere Alternative, bei der Du trotzdem viel Gewicht verlierst. Der Vorteil liegt nicht nur darin, dass neben Wasser und Tee auch Säfte oder Buttermilch erlaubt sind, sondern auch darin, dass es verschiedene Varianten gibt.

Somit kannst Du die Methode wählen, die Dir am ehesten zusagt. Manchmal darfst Du Deine Getränke mit eingeweichten Leinsamen oder Haferflocken anreichern. Bei einer anderen Form, dem Saftfasten, stehen reichlich Vitamine aus frisch gepresstem Obst auf dem Speiseplan. In jedem Fall versorgst Du Deinen Körper zumindest mit überlebenswichtigen Nährstoffen.
Intermittierendes Fasten ist nicht nur gesünder als eine Nulldiät, es wird sogar von Ernährungsforschern empfohlen.

Hierbei verzichtest Du nur für einen bestimmten Zeitraum (meistens 16 Stunden) auf Nahrung. Am einfachsten gelingt das, indem Du Dein Frühstück ausfallen lässt. Intermittierendes Fasten soll sich laut Studien positiv auf das Herzkreislaufsystem sowie das allgemeine Wohlbefinden auswirken.

Letztendlich gibt es noch die modifizierte Nulldiät. Ähnlich wie beim Fasten, ernährst Du Dich eine Zeit lang nur von flüssiger Kost, darfst aber Nährstoffe und Kalorien aufnehmen. Das erreichst Du, indem Du täglich etwa 50 bis 100 Gramm Eiweißpulver in Deine Drinks mischt. Mit Spurenelementen angereicherte Supplements sind in unserem Shop erhältlich. Bei der milderen Varianten sind sogar eiweißreiche Milchprodukte wie Joghurt oder Quark erlaubt.

Warum verzichten manche Menschen komplett auf Nahrung?

Wie Du siehst, existieren deutlich gesündere Methoden für eine Gewichtsreduktion. Dennoch hat die absolute Nulldiät zahlreiche Anhänger. Neben dem gewünschten Abnehmeffekt hat der totale Nahrungsverzicht für diese Menschen auch einen spirituellen Hintergrund. Sie möchten sich dem ständigen Konsum von Genussmitteln entgegensetzen, der für viele heutzutage selbstverständlich ist.

Der Verzicht auf Fast Food, Zucker, Alkohol oder Zigaretten ist dafür gewiss geeignet und tut Deiner Gesundheit gut. Lebensmittel erhalten Dich jedoch am Leben und Essen sollte nicht als Sünde betrachtet werden. Deshalb ist der Glaubensansatz einer Nulldiät eher fragwürdig.

Ist die Nulldiät für Sportler geeignet?

Diese Frage lässt sich ganz klar mit NEIN beantworten. Ohne Nahrung bist Du ohnehin zu schwach, um Sport zu treiben. Aber auch wenn Du für die Dauer Deiner Nulldiät eine Trainingspause einlegst, droht ein massiver Leistungsabbau.

Der Grund ist, dass Dein Körper zu jeder Zeit Energie benötigt. Führst Du ihm diese nicht zu, holt er sie sich aus Deinen Fettreserven. Zunächst ist dies das Prinzip der Nulldiät, dass letztendlich auch bei anderen Diätformen zum Erfolg führt.

Allerdings sind Deine Fettdepots irgendwann entleert, sodass der Körper nun auf Deine Eiweißspeicher zurückgreift. Und das sind nun einmal Deine Muskeln. Auf Dauer führt die Nulldiät also zu extremen Muskelabbau und ist daher insbesondere für Sportler in keinster Weise empfehlenswert.

Dir hat der Beitrag gefallen?
Weitere spannende Rezepte, Fitness-Tips und News aus dem Shop erhältst Du auch in unserem Newsletter.

One Comment

  1. Stefan Glück

    Eine sehr effektive Alternative habe ich 2x ausprobiert: -5 kg in 1 Woche durch 2x täglich 1 Stück essen egal was, 1 Stück um 12 Uhr und 1 Stück um 18 Uhr bei täglich 3 Liter Leitungswasser. Gesund soll es nicht sein. Dabei lief ich jeden Tag 8 km in 1 Stunde. Nach einer Woche sagte mir die Ärztin, ich soll das nicht fortsetzen, sonst habe ich eine Ernährungsstörung und ich folgte ihr. Meiner Erfahrung nach lernt man dabei keine gesunde ausgewogene Ernährung für den ganzen Rest des Lebens. Sondern wenn man damit aufhört und meint sich wieder weniger radikal zu ernähren, um nicht weiter so extrem abzunehmen, dann steigt leider wieder das Körpergewicht. Also ein gesundes Ziel sind besser die üblichen Empfehlungen: täglich 3 Liter Leitungswasser, täglich 3 ausgewogene Mahlzeiten (früh, mittags, abends) und bis zu maximal 5 Stunden Sport (schwitzen) pro Woche (überwiegend Ausdauersport) in langfristig kleinen gleichmäßigen Trainingsschritten aufbauen. Wenn man das langfristig lernt beizubehalten, müsste sich das medizinische Idealgewicht irgendwann erreichen und für den Rest des Lebens halten lassen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert